Macondo-Festival 2008

Mittwoch, 26. November

20.00 Uhr, [Theater unter Tage (TuT)]
Eintritt:
6,60 Euro

Tilman Rammstedt: Der Kaiser von China

Keith Stapperpfennig kommt aus einer einzigartigen Familie. Von der Mutter weiß er wenig, vom Vater gar nichts. Zusammen mit vier vermeintlichen Geschwistern wuchs er beim Großvater auf - mit immer neuen, immer jüngeren Großmüttern. In eine von ihnen hat Keith sich selbst verliebt. Zum Achtzigsten schenken die Enkel ihrem Großvater eine gemeinsame Reise an ein Ziel seiner Wahl. Als er sich China wünscht, will keiner ihn begleiten - am Ende bleibt es an Keith hängen. Der lehnt sich zum ersten Mal im Leben auf, verjubelt das Reisegeld und lässt den Großvater alleine ziehen. Doch dann bekommt Keith von der jüngsten Großmutter einen Anruf, sein Opa sei im Westerwald gestorben. Er muss eine Geschichte aus dem Hut zaubern, die den Geschwistern glaubhaft macht, die Reise habe stattgefunden - und erfindet sein eigenes China. Doch je weiter sich Keith in seine Lügen verstrickt, desto deutlicher wird, dass er nicht als Einziger die Unwahrheit sagt.

Tilman Rammstedt ist ein überwältigender Roman gelungen, so sprühend, rasant und urkomisch, dass man sich mit dem größten Vergnügen belügen lässt.

Tilman Rammstedt, geboren 1975 in Bielefeld, lebt in Berlin. Bei DuMont erschien 2003 sein Debüt „Erledigungen vor der Feier“ und 2005 der Roman „Wir bleiben in der Nähe“. Tilman Rammstedt wurde unter anderem ausgezeichnet mit dem Open Mike, dem Rheinischen Kulturförderpreis, dem New-York-Stipendium der Kulturstiftung der Länder, dem Kasseler Literatur-förderpreis für grotesken Humor und dem Literaturförderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 2008 erhielt er den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg Bachmann-Preis.

"Präzise, scharfsinnig und höchst amüsant"
Der Spiegel